Im Titelbild: Die aktuelle Highend-Serie von Samsung. Quelle: Samsung
Smartphone? Was vor wenigen Jahren noch ausschließlich ein Handy für Geschäftsleute war, ist heute ein Massenphänomen. Gewöhnliche Handys werden kaum noch verkauft. Gerade Neueinsteiger stehen aber vor der Frage: Welches Gerät soll es werden? Denn alleine die Antwort auf diese Frage hat Folgen, meist über das „Leben“ des ersten Smartphones hinaus.
1. Die Wahl des Betriebssystems
Apple oder Google. iOS oder Android. Die erste Frage, die es beim Kauf eines Smartphones zu beantworten gilt, ist zugleich die wichtigste. Denn mit der Wahl des Betriebssystems entscheiden Sie sich für ein ganzes Ökosystem, für geringere oder höhere Personalisierbarkeit – und auch für einen höheren oder niedrigeren Einstiegspreis.
Apples Betriebssystem iOS läuft ausschließlich auf Geräten von Apple – und zwar auf Smartphones (iPhone) und Tablet (iPad). Das bedeutet: Apple hat die Hoheit über alle Entscheidungen – stellt Apple für sein System eine Aktualisierung bereit, bestimmt Apple, an welche Geräte diese ausgeliefert wird. Und hier ist das US-Unternehmen sehr kulant: Meist rund vier bis fünf Jahre lang bekommen iPhones und iPads solche Aktualisierungen – die übrigens nicht nur aus Sicherheitsupdates bestehen, sondern einmal im Jahr auch neue Funktionen hinzufügen.
Bei Googles Betriebssystem Android sieht es anders aus. Zwar aktualisiert auch Google sein System einmal pro Jahr mit einem großen Update und bringt zusätzlich monatlich Sicherheitsupdates. Für die Verteilung an die Kunden ist aber nicht Google verantwortlich, vielmehr sind es die Hersteller der Smartphones. Denn Google baut zwar auch selbst Smartphones (unter der Marke Pixel), die meisten Android-Geräte kommen aber von anderen Herstellern wie Samsung, Sony, Xiaomi & Co., die sich das Betriebssystem Android bei Google einkaufen. Stellt Google nun eine Aktualisierung bereit, muss diese zunächst vom Hersteller des Smartphones geprüft werden, gegebenenfalls muss er Anpassungen vornehmen und kann sie erst dann den Kunden weitergeben. Oft nehmen es die Hersteller damit aber nicht so genau – und stellen selbst bei teuren Smartphones nach rund zwei Jahren diesen Service ein. Günstige Smartphones in der Preisklasse unter 250 Euro bekommen höchstens für einige Zeit Sicherheitsupdates, neue Funktionen aber nicht.
Hinzu kommt: iOS sieht auf allen Smartphones nahezu gleich aus. Bei Android ist das anders, denn natürlich möchte zum Beispiel Sony nicht, dass sich seine Smartphones nicht von denen von Samsung abheben. Also wird am Design der Software gefeilt, Symbole werden verändert, die Menüführung angepasst. Somit ist es unvermeidlich, dass auch die Fotos in dieser Kaufberatung nicht den gesamten Markt für Android-Smartphones repräsentieren.
2. Android: Grundsätzliche Bedienung
Jedes Android-Smartphone verfügt über einen Sperrbildschirm, der beim kurzen Druck auf die Ein-/Austaste angezeigt wird. Hier finden Sie die Uhrzeit sowie wichtige Benachrichtigungen, etwa über verpasste Anrufe oder neue E-Mails. Durch ein Wischen über den Bildschirm (herstellerabhängig) kann das Smartphone (möglicherweise nach Eingabe einer PIN) entsperrt werden, der Startbildschirm erscheint. Startbildschirm heißt bei Android: Hier liegen die Verknüpfungen (Symbole) zu wichtigen Programmen (Apps), außerdem ist es möglich, Widgets zu platzieren. Widgets sind kleine Programme, die kompakt Informationen anzeigen können, ohne dass eine App geöffnet wird. Dies kann das Wetter sein, der Posteingang für E-Mails oder ein Ticker für Nachrichten. Das Hauptmenü, das alle installierten Apps enthält, findet sich meist in der unteren Symbolleiste.
Gesteuert wird das Smartphone über drei Tasten, die entweder unter dem Display fest im Gehäuse verbaut sind oder im Display eingeblendet werden. Links findet sich ein Zurück-Pfeil, der den Nutzer immer genau eine Funktion zurück bringt, sie dient auch als Zurück-Taste im Browser fürs Surfen im Internet. Der Home-Button in der Mitte, ein Kreis, führt zum Startbildschirm, ein langer Druck öffnet die Sprachsteuerung. Auf der rechten Seite befindet sich die dritte Taste, ein Viereck. Ein Tipp darauf zeigt die zuletzt verwendeten Apps an.
Wichtig ist noch das Benachrichtigungszentrum, das durch Wischen über den Bildschirm von ganz oben nach unten erreicht wird. Hier sind wichtige Befehle wie der Flugzeugmodus oder die Displayhelligkeit hinterlegt. Darunter finden sich die Benachrichtigungen, die es auch im Sperrbildschirm gibt – neue E-Mails, SMS, Messenger-Nachrichten und ähnliches.
3. iOS: Grundsätzliche Bedienung
Auch das iPhone hat einen Sperrbildschirm, auf dem Uhrzeit und Benachrichtigungen angezeigt werden. Nach dem Entsperren erscheint der Home-Bildschirm. Hier sind alle Apps zu sehen, die auf dem Gerät installiert sind – Wischen nach links zeigt weitere.
Die iPhones verfügen bei den neuen Modellen über keine Taste unter dem Display mehr. Bedient werden sie lediglich mit Gesten.
Weitere Infos liefert der „Heute“-Bildschirm, erreichbar durch Wischen auf dem Home-Bildschirm nach rechts. Hier sammelt das iPhone Benachrichtigungen, Kalendereinträge, Nachrichten und mehr. Außerdem gibt es noch das Kontrollzentrum: Wischen vom oberen Bildschirmrand nach unten gibt Symbole frei, um etwa WLAN ein- und auszuschalten
4. Worauf gilt es beim Kauf zu achten?
Smartphone-Tests besprechen das Betriebssystem kaum noch. Denn generell gibt es hier nun einmal nur noch die Unterscheidung zwischen iOS und Android. Vielmehr im Fokus steht daher die Ausstattung: Die Geschwindigkeit des Prozessors, der entscheidet, wie flüssig sich das Smartphone bedienen lässt; der Kamerasensor, der über die Fotoqualität entscheidet; der zur Verfügung stehende Speicherplatz, der bestimmt, wie viele Daten (Fotos, Musik, Videos) auf dem Smartphone gespeichert werden können; und natürlich auch die Qualität des Bildschirms.
Vieles davon lässt sich nur live ausprobieren. Empfehlenswert ist daher, sich das mögliche neue Smartphone in einem Geschäft anzuschauen. Denn was viele Käufer zu wenig beachten: Die Größe des Bildschirms bestimmt über die Bedienbarkeit – ein größeres Display sorgt dafür, dass das Smartphone schlechter in der Hand liegt. Dennoch haben sich die großen Displays durchgesetzt, einfach aufgrund des Mehr an darstellbaren Informationen. Und auch die Arbeitsgeschwindigkeit eines Smartphones lässt sich am besten live ausprobieren: Wie lange dauert es, die Kamera zu starten? Reagiert das Gerät flüssig auf Eingaben – oder „hängt“ das Display den Eingaben hinterher?
Generell: Je höher die Preisklasse des Smartphones, desto besser auch die Ausstattung. Ein Smartphone mit ordentlicher Kamera und ausreichend Speicherplatz (128 Gigabyte sollten es schon sein) gibt es kaum unter 250 Euro. Für ein Android-Gerät sollte dies auch kalkuliert werden. Apple-Smartphones sind deutlich teurer.
Der Technik-Michel meint:
Aus dem Kauf eines neuen Smartphones wird heute oft eine Glaubensfrage gemacht. Zwischen Apple- und Android-Lager herrscht ein regelrechter Glaubenskrieg. Dabei ist die Entscheidung eigentlich ganz einfach: Wer ein Smartphone möchte, das sich mehr personalisieren lässt, ist bei Android richtig, dafür ist iOS ein bisschen leichter zu bedienen. iPhones sind oft ein wenig langlebiger – nicht aufgrund der Produktqualität, sondern weil sie länger mit Aktualisierungen versorgt werden. Ein Android-Smartphone hingegen sollte nach fünf Jahren im optimalen Fall gegen ein neues Gerät getauscht werden, wenn der Hersteller die Sicherheitsupdates nicht mehr ausliefert.
Den besseren Service lässt sich Apple teuer bezahlen, ein iPhone kann gut und gerne weit jenseits der 1.000 Euro kosten. Aber auch Android-Geräte stoßen in diese Preisklasse vor, gerade beim Marktführer Samsung.
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