Im Titelbild: Hier sind nur drei Tabs im Browser offen. Mit dem kleinen X in der Ecke jedes Tabs kann dieser einzeln geschlossen werden. Viele Nutzerinnen und Nutzer aber lassen gerne viele solcher Tabs offen.
Der Vergleich der besten Urlaubsangebote, die Recherche nach einem neuen Trockner und noch parallel den News-Artikel zum Späterlesen offen – wer mit Laptop, PC oder Tablet Internet-Browser nutzt, hat nicht selten gleich mehrere Seiten beziehungsweise Registerkarten – sogenannte Tabs – offen.
Lediglich 14 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer von Laptops, Desktop-PCs oder Tablets haben dabei nach eigenen Angaben für gewöhnlich nur einen Tab offen. Rund zwei Drittel (65 Prozent) haben in der Regel 2 bis 10 Tabs gleichzeitig geöffnet. 11 bis 20 Tabs sind es bei 10 Prozent, 21 bis 50 Tabs bei vier Prozent. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter 1.006 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren, darunter 942 Personen, die generell Laptops, Desktop-PCs oder Tablets nutzen.
Sogar mehr als 50 Tabs gleichzeitig offen zu haben, ist demnach die Ausnahme: 51 bis 100 Tabs haben in der Regel nur zwei Prozent gleichzeitig offen, sogar über 100 Tabs nur ein Prozent. „Aktuelle Browser können mit vielen gleichzeitig geöffneten Tabs besser umgehen als dies noch vor ein paar Jahren der Fall war. Beispielsweise pausieren sie längere Zeit nicht genutzte Tabs, um den Arbeitsspeicher weniger zu belasten und weniger Energie zu verbrauchen. Dennoch leidet mit zu vielen gleichzeitig geöffneten Tabs nicht nur die Übersichtlichkeit, sondern es steigt auch das Risiko, dass der Browser langsamer wird oder im Extremfall sogar abstützt“, erklärt Dr. Sebastian Klöß, Experte für Consumer Technology beim Bitkom.
Pressemitteilung Bitkom
Der Technik-Michel meint:
Viele Tabs gleichzeitig im Browser offen zu haben, ist für viele Nutzerinnen und Nutzer längst Alltag – sei es zum Preisvergleich, zur Informationsrecherche oder zum parallelen Arbeiten. Doch obwohl moderne Browser wie Google Chrome, Mozilla Firefox oder Microsoft Edge mit dutzenden offenen Tabs umgehen können, stoßen auch sie irgendwann an ihre Grenzen. Jeder geöffnete Tab ist nämlich nicht nur ein Fenster zu einer Website, sondern benötigt auch Arbeitsspeicher (RAM) und Prozessorleistung (CPU) des Geräts. Je mehr Tabs offen sind, desto stärker wird der Arbeitsspeicher beansprucht – das ist vergleichbar mit einem Schreibtisch, auf dem sich immer mehr offene Bücher stapeln.
Moderne Browser verfügen zwar über sogenannte Tab-Suspendierungsfunktionen: Wird ein Tab längere Zeit nicht genutzt, wird sein Inhalt „eingefroren“ und erst bei erneutem Anklicken wieder aktiv geladen. Das spart Ressourcen und kann sowohl die Geschwindigkeit als auch die Akkulaufzeit positiv beeinflussen. Dennoch ist diese Technik kein Wundermittel. Wenn zu viele Tabs aktiv sind – insbesondere solche mit dynamischen Inhalten wie Videos, interaktiven Elementen oder Animationen – summiert sich der Ressourcenverbrauch. Das kann zu einer spürbaren Verlangsamung des gesamten Systems führen, zu Rucklern beim Scrollen, langen Ladezeiten oder im schlimmsten Fall zu einem Absturz des Browsers.
Wer häufig mit vielen Tabs arbeitet, sollte daher regelmäßig prüfen, welche Seiten tatsächlich noch gebraucht werden, und unnötige Tabs schließen oder mithilfe spezieller Erweiterungen strukturieren, zum Beispiel durch Tab-Gruppierungen oder Lesezeichenlisten. So bleibt nicht nur die Übersicht erhalten, sondern auch die Leistungsfähigkeit des Geräts.
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