Musik über Spotify: Verschlechterungen für Apple-Nutzer

In der Welt der Musik-Streaming-Dienste steht der Konflikt zwischen Spotify und Apple erneut im Mittelpunkt. Diesmal dreht sich der Streit um eine Änderung in den Möglichkeiten, die Lautstärke anzupassen. Apple hat hier kürzlich neue Regeln für Apps eingeführt.

Im Mittelpunkt steht eine Änderung, die Apple an der Lautstärkeregelung in seinem Betriebssystem vorgenommen hat. Diese Änderung, so argumentiert Spotify, erschwert es Drittanbieter-Apps, die Lautstärke direkt zu steuern. Bisher konnten Apps wie Spotify nahtlos in die Systemlautstärkeregelung von Apple-Geräten integriert werden, was den Nutzerinnen und Nutzern eine einfache Kontrolle über die Musikwiedergabe ermöglichte.

Die Änderung hat jedoch dazu geführt, dass diese Kontrolle eingeschränkt ist. Dies betrifft nicht nur Spotify, sondern alle Drittanbieter-Apps, die auf ähnliche Funktionen angewiesen sind. Besonders problematisch ist dies für Nutzerinnen und Nutzer, die regelmäßig zwischen verschiedenen Audioquellen wechseln, da die Lautstärkeregelung nun nicht mehr so präzise und einfach ist wie zuvor.

Wer ist betroffen?

Die Änderung betrifft in erster Linie die Nutzer von Drittanbieter-Apps (wie eben Spotify), die auf iOS- und macOS-Geräten laufen, insbesondere wenn sie ihre Musik über externe Lautsprecher oder Kopfhörer hören. Die Änderung bedeutet konkret: Läuft die Musik zum Beispiel auf einem mit dem Smartphone per Bluetooth verbundenen Lautsprecher, dann kann dessen Lautstärke nur noch in der Spotify-App oder am Lautsprecher, nicht mehr aber über die beiden Lautstärketasten an der Seite des iPhones geregelt werden – was eigentlich der einfachste Weg wäre. Gleiches gilt fürs Hören per Kopfhörer. Entwickler von Audio-Apps sehen sich vor neue Herausforderungen gestellt, da sie ihre Apps an die neuen Gegebenheiten anpassen müssen.

Der Streit geht jedoch über die technischen Aspekte hinaus. Für Spotify geht es um mehr als nur eine Funktionalität; es geht um das Prinzip der fairen Wettbewerbsbedingungen. Apple hat in der Vergangenheit wiederholt seine marktbeherrschende Stellung ausgenutzt, um eigene Dienste wie Apple Music zu bevorzugen, während Drittanbieter eingeschränkt wurden. Dieser neue Schritt wird von vielen als weiterer Versuch gewertet, die Konkurrenz zu benachteiligen und Apples eigenen Ökosystem-Diensten einen Vorteil zu verschaffen.

Ein Blick in die Vergangenheit: Spotify vs. Apple

Der aktuelle Streit ist bei weitem nicht das erste Mal, dass sich Spotify und Apple in die Haare geraten. Bereits 2019 reichte Spotify bei der Europäischen Kommission eine Beschwerde gegen Apple ein, in der es dem Unternehmen vorwarf, den Wettbewerb zu verzerren und Innovationen zu behindern. Konkret ging es damals um die 30-Prozent-Provision, die Apple für In-App-Käufe im App Store verlangt, sowie um restriktive Regeln, die es Spotify erschwerten, Nutzerinnen und Nutzer auf alternative Zahlungsmethoden hinzuweisen.

Die Europäische Kommission nahm die Beschwerde von Spotify ernst und leitete eine Untersuchung ein, die bis heute andauert.

Ein weiteres Beispiel für die Spannungen zwischen den beiden Unternehmen ist die Integration von Siri. Lange Zeit war es Drittanbieter-Apps nicht möglich, die Sprachassistentin von Apple zu nutzen, um Musik abzuspielen. Erst nach großem Druck und öffentlichen Diskussionen öffnete Apple diese Funktionalität für Spotify und andere Dienste, doch auch hier sieht Spotify die Implementierung als halbherzig an.

Was steht auf dem Spiel?

Die wiederholten Konflikte zwischen Spotify und Apple werfen eine grundlegende Frage auf: Wie fair sind die Wettbewerbsbedingungen im digitalen Zeitalter wirklich? Während Apple argumentiert, dass es seine Plattformen kontrollieren und optimieren muss, um die bestmögliche Nutzererfahrung zu gewährleisten, sehen viele Unternehmen wie Spotify darin einen Versuch, den Wettbewerb zu ersticken.

Für Nutzerinnen und Nutzer könnte dies langfristig bedeuten, dass sie weniger Auswahl haben und möglicherweise mehr für ähnliche Dienste bezahlen müssen. Wenn Unternehmen wie Spotify gezwungen sind, höhere Gebühren an Apple zu zahlen oder sich mit suboptimalen Integrationen zufrieden zu geben, könnten diese Kosten letztendlich an die Verbraucher weitergegeben werden.

Der aktuelle Konflikt um die Lautstärkeregelungstechnologie ist also nur ein weiteres Kapitel in der langen und komplexen Beziehung zwischen Spotify und Apple.

Titelbild: Spotify

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